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Vom 9. Juli 1911 bis am 22.Februar 2006 wirkte Rosa Fankhauser-Gerber, eine meiner hochgeschätzten Grossmütter auf dieser Welt. Und wie sie wirkte! Nebst der vielen Arbeit, die sie als Weissnäherin und für meinen Grossvater verrichtete, welcher als Karrer in der Sägerei Fankhauser in Langnau amtete und der Versorgung ihrer fünf Kinder verarbeitete unser Grosi unermüdlich Produkte aus der Natur zu feinen Konfitüren, wirksamen Hustentränken und vielem mehr. Sie lehrte uns von früh weg den achtsamen Umgang mit der Natur und faszinierte uns während Ferienaufenthalten allabendlich mit spannenden Geschichten, die sie zum Teil selber erfand oder Büchern entnahm. Wir waren viel zu Fuss unterwegs und sammelten allerlei Wundersames, was da so am Wegrand wuchs oder erklommen gar zuweilen „schtotzegi Höger“, um die schönsten Blumen pflücken zu können. Kunstfertig fabrizierte sie auch aus dem kleinsten Fitzelchen Stoff phantasiereiche Kleiderkreationen und fertigte in minutiöser Handarbeit Wandbehänge und Tischdecken. Deshalb erinnere ich mich auch besonders gut an eines meiner Lieblingsspielzeuge, mit welchen ich mich stundenlang beschäftigen konnte – einem Sack voller leerer Garn- und Fadenspulen in den verschiedensten Grössen und Formen.   Daneben stellte sie jahrzehntelang Hunderte von Karten her, auf welchen sie gepresste Blüten und Blätter zu symmetrischen Ornamenten oder zu Bildern arrangierte. Dazu verwendete sie ausrangierte Glückwunschkarten von Grossverteilern, die sie in stundenlanger Handarbeit überklebte und mit den Blumen verzierte. Den Erlös der Karten stellte sie vollumfänglich der methodistischen Kirche von Langnau i.E. zur Verfügung. Ihr grösster Stolz war es, am alljährlichen Missionsbasar die selbsterzeugten Karten nebst ordentlich warmen „Wullesocke“ und verschiedenen Näharbeiten möglichst gewinnbringend zu verkaufen. Stolz vermerkte sie mit glücklichem Augenzwinkern ein jedes ihrer Familienmitglieder, das ihr zu Ehren getreulich jedes Jahr den Basar besuchte. Zudem hatte sie stets ein offenes Ohr für die Anliegen ihrer Mitmenschen, Jahr für Jahr besuchte sie sogar im hohen Alter noch „auti Lüt“ in den umliegenden Altersheimen und im Spital. Vielfach waren die Umsorgten Jahre oder gar Jahrzehnte jünger als „üses Grosi“! Man darf sagen, dass Grosi seinen tiefen und echten Glauben nicht zelebrierte, sondern lebte, mit allen Fasern einfach lebte.   In Erinnerung an mein unvergessenes Grosi habe ich vor Kurzem während einer von extern erzwungenen Arbeitspause mit einer eigenen Produktion der Blumenkarten begonnen. So manches Mal ist mir, als ob Grosi mit verschmitztem Lächeln über meine Schulter gucken und mein Werk fachmännisch begutachten würde. So manchen so erspürten Tipp konnte ich in meine Arbeit einfliessen lassen. Grosi, nun ist es doch noch möglich geworden, dass Deinem Anliegen, Dein Werk auch in einer nächsten Generation noch weiterführen zu können, entsprochen werden kann. Das „Lisme u Näihe“ überlasse ich zwar lieber denen in unserer Familie, die das viel besser können. Mir und Ihnen zur Freude fertige ich nach überliefertem Wissen möglichst viele der bunten Karten!

 
   
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